mit Bestürzung haben wir die Presseveröffentlichungen verfolgt, nach denen Sie sich weigern, die ukrainischen Zwangsarbeiter zu empfangen, die von der Klasse des Herrn Bernhard Lehmann eingeladen wurden. Wir melden uns in dieser Sache zu Wort, weil Ihre Weigerung, der Schulklasse den Zutritt zum Archiv zu gewähren, bereits aufgrund einer Anfrage unsererseits den Bayer. Landtag beschäftigt hat. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, daß Sie jetzt versuchen Ihren Groll auf dem Rücken von Menschen auszutragen, die sehr viel Leid erfahren haben. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir alle aufgefordert sind, dem aufkeimenden Rechtsradikalismus durch couragiertes Engagement entgegenzutreten, versuchen Sie die jungen Leute in Ihrer Stadt an Aufklärungs- und Versöhnungsarbeit zu hindern. Sie werden damit der Vorbildfunktion Ihres Amtes nicht gerecht und beschädigen das Ansehen der gesamten Stadt Gersthofen.
Wir fordern Sie auf, Ihre Haltung zu überdenken und den ukrainischen Gästen in Ihrer Stadt Gastfreundschaft
zu gewähren.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Stahl, MdL Fraktionsvorsitzende
Elisabeth Köhler, MdL parlamentarische Geschäftsführerin